Häufig gestellte Fragen
Welches Ausmaß hat Tuberkulose (TB)?
Obwohl die Tuberkulose seit über 70 Jahren wirksam behandelt werden kann, ist sie nach wie vor die zweithäufigste zum Tode führende Infektionskrankheit weltweit. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist gut ein Drittel der Weltbevölkerung mit Mycobacterium tuberculosis infiziert. Die TB wird von verschiedenen Faktoren wie Migration, Entstehung medikamentenresistenter Erreger, AIDS/HIV und anderen Immunschwächeerkrankungen begünstigt.
Wie wird TB übertragen?
Tuberkulose wird zwischen Menschen über die Luft übertragen. Wenn Menschen mit TB husten, niesen, spucken, sprechen oder singen, schleudern sie TB-Keime (Mycobacterium tuberculosis ) in die Luft. Menschen, die diese Aerosole einatmen, können sich infizieren. Wie wahrscheinlich eine Infektion ist, hängt vom Immunstatus der exponierten Person, der Infektiosität der an TB erkrankten Kontaktperson sowie der Nähe, Häufigkeit und Dauer der Exposition ab.
Was bedeutet TB-Infektion („LTBI“ oder „latente TB“)?
Im Organismus von mit TB (LTBI, latenter TB) Infizierten ruhen schlafende Erreger des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes. Die Betreffenden müssen weder infektiös sein noch Krankheitssymptome aufweisen. Das SPOT.TB-Testergebnis ist bei latent Infizierten in der Regel positiv. Um zu ermitteln, ob tatsächlich eine Infektion vorliegt, bedarf es einer Kombination epidemiologischer, historischer, medizinischer und diagnostischer Daten. Bei schätzungsweise 10 % der immunkompetenten Menschen mit latenter TB-Infektion entwickelt sich im Laufe des Lebens eine TB-Erkrankung. Etwa die Hälfte dieser Personengruppe erkrankt bereits in den ersten beiden Jahren nach ihrer Infektion; bei der anderen Hälfte entwickelt sich die TB-Erkrankung irgendwann im weiteren Lebensverlauf. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein höheres Risiko, an TB zu erkranken. Besonders stark ist das Risiko zum Beispiel für AIDS/HIV-Kranke, Organtransplantierte oder Immunsupprimierte. Eine korrekt diagnostizierte latente TB-Infektion kann mit Antibiotika behandelt werden. Wie dringend die Behandlung ist, hängt davon ab, wie hoch das Risiko einer Progression der latenten Infektion zur Erkrankung ist. Es wird auf der Grundlage epidemiologischer, medizinischer und diagnostischer Daten bestimmt.
Was bedeutet TB-Erkrankung („aktive TB“)?
Eine Tuberkuloseerkrankung oder aktive TB entwickelt sich dann, wenn das Immunsystem die Vermehrung der Mycobacterium tuberculosis-Erreger im Organismus nicht verhindern kann.
Menschen können nach einer Exposition eine latente oder eine aktive TB entwickeln. TB tritt am häufigsten in der Lunge auf (Lungen-TB), kann jedoch auch andere Körperteile und Organe befallen, insbesondere bei Immungeschwächten oder Kindern, und kann in lokalisierter oder disseminierter Form auftreten (Militärtuberkulose). Typische Symptome der Lungentuberkulose sind Fieber, Husten, Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Erschöpfung. Die Sterberate bei unbehandelter TB ist hoch. Das SPOT.TB-Testergebnis ist bei Tuberkulosekranken in der Regel positiv. Um zu ermitteln, ob tatsächlich eine Infektion vorliegt, bedarf es einer Kombination epidemiologischer, historischer, medizinischer und diagnostischer Daten. Für die definitive Diagnose von TB werden die Erreger (Mykobakterien) isoliert und zur Bestimmung auf einem Kulturmedium angezüchtet. Zusehends werden auch andere Methoden des Infektionsnachweises akzeptiert, etwa genetische Verfahren. Wie hoch das Risiko eines latent Infizierten ist, die Krankheit zu entwickeln, hängt von seinem Lebensalter sowie von Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahmen und weiteren epidemiologischen Faktoren ab.
Haben bestimmte Personengruppen ein erhöhtes Risiko, dass eine vorhandene TB-Infektion sich zu einer TB-Erkrankung entwickelt?
Ja, folgende Personengruppen haben diesbezüglich ein erhöhtes Risiko:
- Personen mit einem geschwächten Immunsystem
- Kinder unter fünf Jahren
- Personen mit HIV/AIDS
- Empfänger von Organen oder Bluttransfusionen
- Personen mit radiologisch nachweisbar ausgeheilter TB-Erkrankung
- Personen, die mit Immunsuppressiva wie systemischen Kortikosteroiden oder TNF-Alpha-Antagonisten behandelt werden oder nach einer Organtransplantation immunsupprimierende Medikamente einnehmen
- Personen mit Leukämie, Lungen- oder Kopf-Hals-Tumoren
- Raucher
- Drogen- oder Alkoholkranke
- Personen mit Untergewicht
- Personen mit Silikose, Diabetes mellitus und chronischer Niereninsuffizienz/Hämodialysebehandlung
- Personen, an denen eine Gastrektomie durchgeführt oder bei denen ein jejuno-ilealer Bypass gelegt wurde
- Personen, die sich innerhalb der letzten 2 Jahre mit TB infiziert haben
Haben bestimmte Personengruppen ein erhöhtes Risiko einer Exposition gegenüber Mycobacterium tuberculosis?
Ja, bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko einer Exposition gegenüber Mycobacterium tuberculosis, die zu einer TB-Infektion und/oder -Erkrankung führen kann. Dazu gehören:
- Enge Kontaktpersonen der betreffenden Person mit ansteckungsfähiger TB-Erkrankung, insbesondere Lungen-TB
- Personen, die in einem Tuberkulose-Endemiegebiet leben, von dort einwandern oder dorthin reisen
- Personen, die in Einrichtungen wie z. B. in Krankenhäusern, Obdachloseneinrichtungen, Justizvollzugsanstalten, Pflegeheimen, Internaten oder Wohnangeboten für Aidskranke arbeiten oder leben und dort mit Menschen aus TB-Hochrisikogruppen zu tun haben
Wie wichtig ist es, eine TB-Erkrankung zu behandeln?
Die Behandlung von Tuberkulose ist von großer Wichtigkeit. Ziel der Behandlung ist es nicht nur, den Erkrankten zu heilen, sondern die weitere Verbreitung der Erreger zu unterbinden. Die Behandlung der Tuberkulose dauert in der Regel 6 bis 9 Monate, bei medikamentenresistenter TB jedoch erheblich länger. Die Behandlung muss unbedingt ausbehandelt, sprich über die Besserung der Krankheitssymptome hinaus fortgesetzt werden. Bei nicht ausbehandelter TB kann es zu einem erneuten Ausbruch oder zu Medikamentenresistenzen kommen, was die weitere Behandlung erschwert.
Warum dauert die TB-Behandlung so lange?
Die meisten Antibiotika können ihre Wirkung nur entfalten, während sich die zu bekämpfenden Erreger aktiv vermehren. Die Erreger des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes haben einen relativ langen Replikationszyklus. Dies erfordert eine lang andauernde Behandlung, um sicherzustellen, dass alle Erreger zerstört wurden. Bei nicht konsequenter oder zu kurzer Behandlung können Erreger überleben. Dann kann die Krankheit unter Umständen erneut ausbrechen oder die Erreger werden medikamentenresistent.
Wie wichtig ist es, eine TB-Infektion (LTBI oder latente TB) zu behandeln?
Die Behandlung der latenten TB spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention des Krankheitsausbruchs und der Ausrottung der TB. Bei konsequenter Therapie über die gesamte Behandlungsdauer sinkt das Risiko des Krankheitsausbruchs um bis zu 90 %. Wie dringend die Behandlung ist, hängt davon ab, wie hoch das Risiko einer Progression der latenten Infektion zur Erkrankung ist. Es wird auf der Grundlage epidemiologischer, medizinischer und diagnostischer Daten bestimmt.
2015 erkannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tests zur Erkennung latenter TB-Infektionen und die Behandlung dieser als wichtige Pfeiler der Tuberkulosebekämpfung an und erließ ihre erste Richtlinie zum Umgang mit latenter TB. Diese Richtlinie wurde 2018 aktualisiert und konsolidiert. (https://www.who.int/tb/publications/2018/latent-tuberculosis-infection/en/)
Gibt es einen Test zur Erkennung einer TB-Infektion („LTBI“ oder „latente TB“)?
Es gibt zwei Hauptverfahren zur Erkennung von TB-Infektionen – den Tuberkulin-Hauttest (THT) und den Bluttest. Den THT gibt es schon seit gut 100 Jahren. Bei diesem Verfahren wird ein gereinigtes Proteinderivat (Purified Protein Derivate – PPD) in die Haut injiziert. Das Ergebnis wird nach 48 bis 72 Stunden anhand der resultierenden Hautverhärtung abgelesen. Ein jüngeres Verfahren sind Bluttests oder Interferon-Gamma Release Assays (IGRA-Tests). Auch der T-SPOT.TB-Test ist ein IGRA-Test, der auf der Freisetzung von Interferon-Gamma basiert, das von individuellen T-Effektorzellen (CD4+ und CD8+) als Reaktion auf TB-spezifische Antigene produziert wird.
Gibt es einen Test zur Erkennung einer TB-Erkrankung („aktive TB“)?
Die Erkennung aktiv an TB erkrankter Personen ist im Kampf gegen die Tuberkulose entscheidend. Bei Verdacht auf eine TB-Erkrankung können verschiedenen Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen (z. B. Röntgen-Thorax, Speichelprobe, Abstrichmikroskopie, PCR). Aus den Speichel- oder Gewebeproben werden Kulturen angelegt. Anhand dieser wird ermittelt, ob eine TB vorliegt, um welche Erreger es sich handelt und welche Antibiotika dagegen eingesetzt werden könnten. Der T-SPOT.TB-Test ist neben Röntgenaufnahmen und weiteren medizinischen und diagnostischen Verfahren ein wichtiger Bestandteil der TB-Diagnostik. Wie der THT und Bluttests nach dem ELISA-Verfahren kann der T-SPOT.TB-Test erkennen, ob TB-Erreger vorhanden sind, jedoch nicht, ob eine aktive oder eine latente TB vorliegt.
Wofür ist der T-SPOT.TB-Test gedacht?
Der T-SPOT.TB-Test ist ein diagnostischer In-vitro-Test zum Nachweis von T-Effektorzellen, die auf eine Stimulation durch die Mycobacterium-tuberculosis-Antigene ESAT-6 und CFP10 reagieren. Dabei wird von T-Zellen abgegebenes Interferon-Gamma abgefangen. Der Test unterstützt die Diagnostizierung einer Infektion mit Mycobacterium tuberculosis. Der T-SPOT.TB-Test ist ein indirekter Test zum Nachweis einer Infektion (und Erkrankung) mit Mycobacterium tuberculosis. Er ergänzt die Risikoabschätzung, Radiologie und weitere medizinische und diagnostische Verfahren, die bei der TB-Diagnostik zum Zuge kommen.
Welche offiziellen Zulassungen hat der T-SPOT.TB-Test?
Der T-SPOT.TB-Test besitzt seit 2004 die CE-Kennzeichnung, die seinen Verkauf in der EU zulässt. In den USA erhielt der Test 2008 die Verkaufszulassung, in China 2010 und in Japan 2012. Auch in vielen anderen Ländern ist der Test zugelassen, u. a. in Kanada, Mexiko, Nigeria, Peru, Russland, Taiwan, Singapur und Thailand.
Wie schnell sind beim T-SPOT.TB-Test Testergebnisse verfügbar?
Die labortechnische Verarbeitung von T-SPOT.TB-Testproben ist in etwa 24 Stunden möglich. Die meisten Labore können innerhalb von 36 bis 48 Stunden nach Probeneingang ein Ergebnis liefern.
Welche Einschränkungen sind mit dem Tuberkulin-Hauttest (THT) verbunden?
- Die Leistung und Genauigkeit eines THT wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:
- Non-Compliance
- Mindestens zwei Praxisbesuche erforderlich
- Nichterscheinen zur Besprechung des Testergebnisses
- Subjektives Ergebnis
- Fehlinterpretation des Hautverhärtungsbefunds
- Interobserver‑Variabilität
- Cut-off-Punkt abhängig von individuellen Risikofaktoren
- Falsch‑positive Ergebnisse
- Kreuzreaktion mit BCG-Impfstoff
- Kreuzreaktion mit nichttuberkulösen Mykobakterien (NTM)
- Fehler beim Ausführen oder Lesen des THT
- Falsch‑negatives Ergebnis
- Anergie (Fehlen einer Immunreaktion)
- Immunschwächestatus
- HIV, Krebs
- Immunsuppression
- Biologika, Kortikosteroide
- Fehler beim Ausführen oder Lesen des THT
- Teuer
- Unpräzise Ergebnisse
- Verschwendung von Tuberkulinlösung
- Mitarbeiter müssen zum Ausführen oder Lesen des THT geschult werden
- Non-Compliance
Welche Vorteile hat der T-SPOT.TB-Test gegenüber dem Tuberkulin-Hauttest (THT)?
Der T-SPOT.TB-Test hat gegenüber dem Tuberkulin-Hauttest (THT) verschiedene Vorteile:
- Nur ein Praxisbesuch erforderlich (beim THT 2 bis 4)
- Höhere Sensitivität (zuverlässig bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem)
- Höhere Spezifität (keine Kreuzreaktion mit BCG-Impfstoff und den meisten nichttuberkulösen Mykobakterien)
Welche Vorteile hat der T-SPOT.TB-Test?
Die Sensitivität und Spezifität von T-SPOT.TB liegen bei über 98 %. Der T-SPOT.TB-Test ist auch bei schwierigen Patientengruppen wie BCG-Geimpften und Immunsupprimierten zuverlässig, und er basiert auf einer routinemäßigen Blutentnahme.
Warum misst der T-SPOT.TB-Test Interferon-Gamma?
Interferon-Gamma ist entscheidend bei der Immunabwehr intrazellulärer Pathogene wie Mycobacterium tuberculosis. Nach der Infektion werden naive T-Zellen auf MTB-Antigene sensibilisiert und entwickeln sich zu T-Effektorzellen (CD4+ und CD8+). Diese wandern zum Ort der Infektion und geben Interferon-Gamma ab, um Makrophagen zu aktivieren, die die Mykobakterien aufnehmen und zerstören. Mit TB Infizierte weisen im peripheren Blut TB-spezifische T-Effektorzellen auf, die in vitro Interferon-Gamma abgeben, wenn sie von den im T-SPOT.TB-Test verwendeten Antigenen stimuliert werden. Der T-SPOT.TB-Test bindet das von den einzelnen TB-spezifischen T-Effektorzellen abgegebene Interferon-Gamma.
Ist die Eignung des T-SPOT.TB-Tests für die klinische Anwendung wissenschaftlich belegt?
Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen belegen die gute Leistung des T-SPOT.TB-Tests bei der Erkennung von TB-Infektionen (latent und aktiv) in verschiedenen Patientengruppen. Bisher wurden Hunderte Peer-Review-Publikationen und mehrere Metaanalysen veröffentlicht, die eine große Bandbreite klinischer und epidemiologischer Studiensettings abdecken:
- Latente TB-Infektion (LTBI)
- TB-Erkrankung (Lungen-TB und extrapulmonale TB)
- AIDS/HIV
- Anti-TNF-alpha-Therapie
- Mitarbeiter-Screening im Gesundheitswesen
- Kinder, Erwachsene, Senioren
- Fehlernährung
- Nierenkrankheit mit Dialysebehandlung
- Onkologische Erkrankungen
- Niedrigprävalenzgebiete
- Hochprävalenzgebiete
- TB-Kontaktverfolgung
- Organtransplantation
Zu welchem Testergebnis kann ein T-SPOT.TB-Test führen?
Das T-SPOT.TB-Testergebnis kann positiv, negativ, grenzwertig oder unbestimmt sein.
Welche Vorteile hat der T-SPOT.TB-Test?
T-SPOT.TB-Testergebnisse sind qualitativ. Vorausgesetzt, die positive und die negative Kontrolle fallen erwartungsgemäß aus, ist ein positives, grenzwertiges (uneindeutiges) oder negatives Testergebnis möglich. Zur Bestimmung des Ergebnisses werden zuerst die Spots (gebundenes Interferon-Gamma aus einzelnen T-Zellen) in allen vier Testplattenvertiefungen gezählt (positive Kontrolle, negative Kontrolle, Panel A, Panel B). Die Spots in den Vertiefungen können mit Hilfe einer Lupe, eines Stereomikroskops, eines ELISPOT-Lesegeräts oder einer digitalen Mikroskopaufnahme gezählt werden. Das qualitative Ergebnis wird ermittelt, indem die Spot-Anzahl in der negativen Kontrolle von der Spot-Anzahl in den Panels A and B abgezogen wird. Ausführliche Informationen zur Interpretation des Testergebnisses finden Sie in der T-SPOT.TB-Packungsbeilage.
Wie schnell lässt sich nach einer Exposition gegenüber Mycobacterium tuberculosis mit dem T-SPOT.TB-Test eine Infektion feststellen?
Wie viel Zeit von der Exposition bis zur Testkonversion verstreichen kann, ist noch nicht abschließend gesichert. Es kann davon ausgegangen werden, dass es nicht länger dauert als bei der THT-Konversion (normalerweise 2 bis 8 Wochen).
Was muss bei einem positiven T-SPOT.TB-Testergebnis getan werden?
Patienten mit positivem T-SPOT.TB-Testergebnis sind höchstwahrscheinlich mit TB infiziert, weshalb eine klinische Untersuchung auf eine aktive TB-Erkrankung angeschlossen werden sollte. Ob tatsächlich eine Infektion oder Erkrankung vorliegt, wird unter Heranziehung einer Kombination epidemiologischer, historischer, medizinischer und diagnostischer Daten ermittelt. Für die definitive Diagnose einer aktiven TB werden die Erreger isoliert und zur Bestimmung auf einem Kulturmedium angezüchtet.
Ist bei Menschen mit behandelter TB-Vorerkrankung mit einem positiven T‑SPOT.TB-Testergebnis zu rechnen?
Auf diese Frage gibt es leider keine klare Antwort. Die bisherigen Studien dazu belegen nicht konsistent, dass ein Testergebnis nach erfolgter TB-Behandlung negativ ausfällt. Die klinische Heilung wird über eine negative Speichelprobe, die Besserung der Krankheitssymptome und veränderte Röntgen-Thorax-Befunde belegt. Hierbei wird unterschieden zwischen sterilisierender Heilung (keine Erreger mehr im Organismus) oder funktioneller Heilung (Erreger im schlafenden Zustand, LTBI). Verschiedene Daten zeigen, dass Haut- oder Bluttests bei Betroffenen in vielen Fällen positiv ausfielen. Die Persistenz von T-Effektorzellen (von TB-spezifischen Antigenen im T-SPOT.TB-Test stimulierte Zellen) kann ein Indiz dafür sein, dass schlafende Erreger weiterhin vorhanden sind. Es besteht weiterer Forschungsbedarf. Bei nach der Behandlung fortgesetzt positiven Testergebnissen können nach Bedarf weitere diagnostische Tests und medizinische Untersuchungen erwogen werden.
Zhang S, Shao L, Mo L et al.: Auswertung von Interferon-Gamma Release Assays mit MTB-Antigenen zur Diagnose latenter und aktiver Tuberkulose bei BCG-geimpften Personengruppen. Clin Vaccine Immunol. 2010 Dec;17(12):1985 90.
Bosshard V, Roux Lombard P, Perneger T et al.: Kommt es nach einer Tuberkulosebehandlung beim IGRA-Test T-SPOT.TB zu anderen Testergebnissen? Respir Med. 2009 Jan;103(1):30 4.
Chee CB, KhinMar KW, Gan SH et al.: Auswirkung der Tuberkulosebehandlung auf die Interferon-Gamma-Reaktion von T-Zellen auf MTB-Antigene. Eur Respir J. 2010 Aug;36(2):355 61.
Walzl G, Ronacher K, Hanekom W, Scriba TJ, Zumla A.: Immunologische Biomarker von Tuberkulose. Nat Rev Immunol 2011; 11: 343 354.
Kann der T-SPOT.TB-Test Infektionen mit medikamentenresistenten Erregerstämmen (MDR TB, XDR TB oder TDR TB) erkennen?
Ja, der T-SPOT.TB-Test erkennt alle Erreger des Mycobacterium-tuberculosisKomplexes einschließlich multiresistenter oder vollständig resistenter Stämme (MDR TB, XDR TB, TDR TB). Die Antigene des T-SPOT.TB-Tests sind allen Mycobacterium-tuberculosis-Stämmen gemeinsam. Der Test sagt jedoch nicht, ob der betreffende Erreger auf übliche Medikamententherapien anspricht. Dies lässt sich feststellen, indem der Erreger isoliert und mit weiteren Methoden untersucht wird.
Muss damit gerechnet werden, dass Infektionen mit anderen Mykobakterien als Mycobacterium tuberculosis ein positives T-SPOT.TB-Testergebnis hervorrufen?
Die meisten Tuberkulosefälle werden von Mycobacterium tuberculosis verursacht. Grundlage für die Sensitivität des T-SPOT.TB-Tests sind aktive, kulturbestätigte Fälle einer Infektion mit Mycobacterium tuberculosis. Das Blut von mit anderen Erregern des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (etwa M. bovis, M. africanum, M. microti oder M. canetti) Infizierten weist in der Regel T-Zellen auf, welche die T-SPOT.TB-Test-Antigene (ESAT-6 und CFP10) erkennen, sodass es damit voraussichtlich ebenfalls zu positiven T-SPOT.TB-Testergebnissen kommt. Die meisten nichttuberkulösen Mykobakterien (NTM) weisen keine ESAT-6- und CFP10-Antigene auf. Ausnahmen sind M. marinum, M. szulgai und M. kansasii. Ob das Genom sämtlicher Varianten von M. gordonae ESAT-6 und CFP10 aufweist, ist unklar. Daher muss auch bei diesem NTM-Erreger mit einem positiven Testergebnis gerechnet werden. Bei allen anderen nichttuberkulösen Mykobakterien einschließlich M. avium ist keine Kreuzreaktion mit den Antigenen des T-SPOT.TB-Tests zu erwarten.
Unterscheidet der T-SPOT.TB-Test zwischen latenter TB-Infektion und TB-Erkrankung?
Nein. So wie der Tuberkulin-Hauttest (THT) und ELIsA-Bluttests kann auch T-SPOT.TB nicht unterscheiden, ob eine latente oder aktive TB vorliegt.
Warum gibt es beim T-SPOT.TB-Test für die Ergebnisinterpretation eine grenzwertige Zone?
Die weitaus meisten T-SPOT.TB-Testergebnisse sind entweder positiv oder negativ. Ein kleiner Prozentsatz der Ergebnisse kann jedoch grenzwertig (uneindeutig) sein. Dies ist der Fall, wenn der jeweils höhere der beiden Werte (Panel A minus negative Kontrolle) und (Panel B minus negative Kontrolle) 5, 6 oder 7 Spots beträgt. Die Kategorie „grenzwertig“ soll die Wahrscheinlichkeit falsch-positiver oder falsch-negativer Ergebnisse um den Cut-off-Punkt des T-SPOT.TB-Tests herum senken. Im Unterschied zu einem unbestimmten oder ungültigen Ergebnis lässt sich ein grenzwertiges Ergebnis klinisch interpretieren. Ein erneuter Test ist hier unbedingt erforderlich, denn er fällt bei einem erheblichen Prozentsatz der Getesteten positiv aus. In einer Studie zu US-amerikanischen Mitarbeitern im Gesundheitswesen war bei 23 % der Getesteten mit einem grenzwertigen Ergebnis der Neutest positiv. Die Kategorie „grenzwertig“ trägt also zur hohen Sensitivität des Tests bei.1 Gemäß den US-amerikanische Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) „verbessert eine grenzwertige Zone beim T-SPOT[.TB-Test] gemäß FDA-Zulassung die Testgenauigkeit, da Testergebnisse um den Cut-off-Punkt herum (wo minimale Abweichungen die Ergebnisinterpretation beeinflussen können) als weder positiv noch negativ kategorisiert werden.“2
1. King TC, Upfal M, Gottlieb A et al.: Die Leistungsfähigkeit des IGRA-Tests T-SPOT.TB im Rahmen eines Screenings von Mitarbeitern in 19 Krankenhäusern in den USA. Am J Respir Crit Care Med. 2015;192(3):367-373. doi:10.1164/rccm.201501-0199OC.
2. Mazurek GH, Jereb J, Vernon A, LoBue P, Goldberg S, Castro K, Committee IE, Centers for Disease C, Prevention.: Aktualisierte Richtlinien für den Einsatz von Interferon-Gamma Release Assays zur Erkennung von Mycobacterium tuberculosis. USA, 2010. MMWR Recomm Rep 2010; 59: 1-25.
Ist bei T-SPOT.TB ein grenzwertiges Testergebnis dasselbe wie ein unbestimmtes Ergebnis?
Nein. Ein grenzwertiges (uneindeutiges) Ergebnis ist klinisch interpretierbar, ein unbestimmtes Ergebnis aufgrund des Scheiterns der positiven und/oder negativen Kontrolle hingegen nicht. Die erneute Testung einer weiteren Blutprobe ist aber in beiden Fällen angeraten.
Was soll bei einem grenzwertigen T-SPOT.TB-Testergebnis unternommen werden?
Ein grenzwertiges Testergebnis ist klinisch interpretierbar. Der zugehörige Fall sollte also weiter untersucht werden. Der Neutest einer weiteren Blutprobe wird empfohlen. In einer Studie zu US-amerikanischen Mitarbeitern im Gesundheitswesen war bei 23 % der Getesteten mit einem grenzwertigen Ergebnis der Neutest positiv. Die Kategorie „grenzwertig“ trägt also zur hohen Sensitivität des Tests bei. Ist bei einer erneuten Testung das Ergebnis weiterhin grenzwertig, sollte der Infektionsstatus der betreffenden Person mithilfe anderer diagnostischer Tests und/oder epidemiologischer Daten bestimmt werden.
King TC, Upfal M, Gottlieb A et al.: Die Leistungsfähigkeit des IGRA-Tests T-SPOT.TB im Rahmen eines Screenings von Mitarbeitern in 19 Krankenhäusern in den USA. Am J Respir Crit Care Med. 2015;192(3):367-373. doi:10.1164/rccm.201501-0199OC.
Was soll ich bei einem unbestimmten T-SPOT.TB-Testergebnis tun?
Ein unbestimmtes Testergebnis ist klinisch nicht interpretierbar. Es kann auftreten, wenn die positive und/oder negative Kontrolle nicht erwartungsgemäß ausfallen. Der Neutest einer weiteren Blutprobe wird empfohlen. Ist bei einer erneuten Testung das Ergebnis weiterhin unbestimmt, sollte der Infektionsstatus der betreffenden Person mithilfe anderer diagnostischer Tests und/oder epidemiologischer Daten bestimmt werden. Unbestimmte Ergebnisse sind selten; mögliche Ursachen dafür sind eine unsachgemäße Probenlagerung, Verzögerungen beim Probentransport, patientenspezifische Umstände oder labortechnische Fehler.
Warum gibt es beim T-SPOT.TB-Test für jede Blutprobe eine positive Kontrolle?
Die positive Kontrolle zeigt die Zellaktivität an. Die in der Blutprobe enthaltenen Zellen werden in der Testplattenvertiefung für die positive Kontrolle mit dem unspezifischen Stimulator Phytohämagglutinin inkubiert. Die meisten Blutproben weisen in der positiven Kontrolle mindestens 20 Spots auf. Ein Scheitern der positiven Kontrolle ist selten; mögliche Ursachen dafür können eine unsachgemäße Probenlagerung, Verzögerungen beim Probentransport, patientenspezifische Umstände oder labortechnische Fehler sein. Bei einem kleinen Anteil Getesteter reagieren die T-Zellen auf das Phytohämagglutinin unter Umständen nur eingeschränkt.
Warum gibt es beim T-SPOT.TB-Test für jede Blutprobe eine negative Kontrolle?
Die negative Kontrolle prüft die unspezifische Immunreaktion der T-Zellen. Die in der Blutprobe enthaltenen Zellen werden in der Testplattenvertiefung für die negative Kontrolle mit einem sterilen Nährmedium inkubiert. Die Testplattenvertiefung für die negative Kontrolle muss mehr als 11 Spots aufweisen, damit der Test als gültig gilt. Ein Scheitern der negativen Kontrolle ist selten; mögliche Ursachen dafür sind patientenspezifische Umstände oder labortechnische Fehler.
Wie hoch sind die Sensitivität und die Spezifität des T-SPOT.TB-Tests?
Die Sensitivität und Spezifität von T-SPOT.TB liegen bei über 98 %.
Warum ist die Sensitivität beim Test einer Infektion mit Mycobacterium tuberculosis wichtig?
Die Sensitivität (Wahrscheinlichkeit, dass Erkrankte als erkrankt erkannt werden) ist eine Leistungskennzahl für diagnostische Testverfahren. Ein Test mit hoher Sensitivität wie T-SPOT.TB führt zu wenig fasch-negative Ergebnissen. Davon profitieren insbesondere Personengruppen mit einem höheren Risiko, aus einer vorhandenen TB-Infektion eine TB-Erkrankung zu entwickeln, beispielsweise Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Warum ist die Spezifität beim Test einer Infektion mit Mycobacterium tuberculosis wichtig?
Eine weitere Leistungskennzahl diagnostischer Tests ist die Spezifität (Wahrscheinlichkeit, dass Gesunde als gesund erkannt werden), die die Sensitivität ergänzt. Ein Test mit hoher Sensitivität wie T-SPOT.TB führt zu wenig fasch-positiven Ergebnissen.
Welche Kriterien müssen unbedingt eingehalten werden, um die Spezifität von IGRA-Tests zu bestimmen?
Bei der Bestimmung der Spezifität von IGRA-Tests (Wahrscheinlichkeit, dass Gesunde als gesund erkannt werden) muss sichergestellt werden, dass die Kontrollgruppen nur aus Personen mit einem nachweislich geringen Risiko einer TB-Infektion bestehen. Eine Nichteinhaltung dieses Kriteriums führt zu ungenauen Aussagen in Bezug auf die Testspezifität.
Zahlreiche Peer-Review-Studien ergaben, dass die Spezifität des T-SPOT.TB-Tests bei Niedrigrisikogruppen in Niedrigprävalenzgebieten größer 98 % ist.1-5
1. Bienek DR, Chang CK.: Auswertung des IGRA-Tests T-SPOT.TB bei Personen in Regionen mit niedriger TB-Prävalenz. Int J Tuberc Lung Dis. 2009 Nov;13(11):1416-21.
2. Wang SH, Powell DA, Nagaraja HN, Morris JD, Schlesinger LS, Turner J.: Auswertung eines modifizierten IGRA-Tests mit zeitlich flexibler Probenverarbeitung zur Diagnose latenter Tuberkuloseinfektionen bei Erwachsenen und Kindern. Scand J Infect Dis. 2010 Dec;42(11 12):845 50.
3. Talbot EA, Harland D, Wieland Alter W, Burrer S, Adams LV.: Spezifität des Tuberkulin-Hauttests und des T-SPOT.TB-Testverfahrens bei Studenten in einem Setting mit niedriger TB-Inzidenz. J Am Coll Health. 2012;60(1):94 6.
4. Mancuso JD, Mazurek GH, Tribble D et al.: Diskrepanzen zwischen im Handel erhältlichen Tests für latente Tuberkuloseinfektionen Am J Respir Crit Care Med. 2012 Feb 15;185(4):427 34.
5. King TC, Upfal M, Gottlieb A et al.: Die Leistungsfähigkeit des IGRA-Tests T-SPOT.TB im Rahmen eines Screenings von Mitarbeitern in 19 Krankenhäusern in den USA. Am J Respir Crit Care Med. 2015;192(3):367-373. doi:10.1164/rccm.201501-0199OC.
Gibt es Personengruppen, die vom Testen mit T-SPOT.TB ausgeschlossen sind?
Nein, der T-SPOT.TB-Test kann in sämtlichen Personengruppen verwendet werden, auch solche, die an HIV/AIDS erkrankt sind, ein geschwächtes Immunsystem haben, kürzlich Kontakt mit TB-Kranken hatten oder in einem TB-Hochrisikosetting leben beziehungsweise arbeiten.
Kann der T-SPOT.TB-Test bei Blutproben von Menschen mit Immunschwäche eingesetzt werden?
Ja, der T-SPOT.TB-Test ist für den Einsatz bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem gut geeignet.
Jede Probe wird einer Zellzählung unterzogen, um eine normalisierte Zellsuspension (mit standardisierter Zellzahl) zu erhalten, die anschließend mit TB-spezifischen Antigenen inkubiert wird. Bei Immunsupprimierten kann die Anzahl peripherer mononukleärer Blutzellen (PBMC) geringer sein – der weißen Blutkörperchen also, die im T-SPOT.TB-Test zum Einsatz kommen. Bei dieser Patientengruppe können mehrere Blutproben gepoolt werden, um die für den Test erforderliche Zellzahl zu erreichen.
Bei der FDA eingereichte Studien zur Markteinführung des Tests vor seiner offiziellen Zulassung hatten den T-SPOT.TB-Test an Immunsupprimierten untersucht, unter anderem an Personen, die an AIDS/HIV, Silikose, Diabetes und Nierenerkrankungen im Endstadium litten, sowie an Organtransplantierten. Der Tuberkulin-Hauttest wies einen Zusammenhang zwischen Immunsupprimiertenstatus und negativem Testergebnis auf; beim T-SPOT.TB-Test war ein solcher Zusammenhang nicht zu beobachten.
Wozu werden beim T-SPOT.TB-Test Zellen gewaschen und gezählt?
Beim Waschen der Zellen werden Plasma und potenzielle Störsubstanzen entfernt, etwa endogenes Interferon-Gamma, trizyklische Antidepressiva und nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente. Nach dem Waschen werden die peripheren mononukleären Blutzellen (PBMCs) gezählt, um diesbezügliche Abweichungen zwischen verschiedenen Blutproben auszugleichen und für den Test eine standardisierte Zellzahl zu gewährleisten.
Das Waschen und Zählen ist besonders bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem wichtig. Immunsupprimierte und immungeschwächte Personen haben ein höheres Risiko, aus einer vorhandenen TB-Infektion eine TB-Erkrankung zu entwickeln. Aufgrund von Medikamentengaben kann das Blut dieser Menschen Störsubstanzen oder eine von Normalwerten abweichende PBMC-Anzahl aufweisen.
Was ist eine Bacille-Calmette-Guérin-Impfung (BCG)?
Der Bacille-Calmette-Guérin-Impfstoff (BCG) wird in vielen Ländern mit hoher TB-Prävalenz eingesetzt, um der tuberkulösen Meningitis bei Kindern und der Militärtuberkulose vorzubeugen. Bei Erwachsenen ist die Schutzwirkung dieser Impfung allerdings beschränkt. Der BCG-Impfstoff wird auch bei Blasenkrebs als Immuntherapeutikum eingesetzt. Der Tuberkulin-Hauttest (THT) kann bei BCG-Geimpften auch dann positiv ausfallen, wenn sie nicht mit Erregern des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes infiziert sind. Dies ist eine bekannte Ursache für die Ungenauigkeit des THT.
Kann eine vorhandene BCG-Impfung den T-SPOT.TB-Test beeinträchtigen?
Im Unterschied zum Tuberkulin-Hauttest beeinträchtigt eine BCG-Impfung das T-SPOT.TB-Testergebnis nicht.
Der Bacille-Calmette-Guérin-Impfstoff enthält in abgeschwächter Form den Erreger der Rinder-Tuberkulose, Mycobacterium bovis. Der T-SPOT.TB-Test nutzt Antigene (ESAT-6 und CFP10), die sich in einem Genomabschnitt mit der Bezeichnung RD1 (Region of Differentiation 1) befinden. Dieser in allen virulenten M.-bovis-Stämmen vorhandene Abschnitt wird aus den BCG-Erregern entfernt. Da die im T-SPOT.TB-Test genutzten Antigene im BCG-Impfstoff nicht vorhanden sind, erzeugt T-SPOT.TB keine falsch-positiven Ergebnisse aufgrund einer BCG-Impfung. Bei Menschen, die mit einem virulenten M.-bovis-Erreger infiziert sind, wird das T-SPOT.TB-Testergebnis jedoch sehr wahrscheinlich positiv sein.
Welche Auswirkung haben TB-Tests auf Ressourcen im Gesundheitswesen?
Studien belegen, dass die Nutzung des T-SPOT.TB-Tests in Programmen zur Tuberkulosebekämpfung Kosten senkt. Dies liegt hauptsächlich daran, dass so die nicht unerheblichen indirekten Kosten und der Aufwand vermieden werden, die dem Gesundheitssystem und den Patienten durch den Tuberkulin-Hauttest (THT) entstehen.
Beim THT muss die zu testende Person mindestens zweimal in die Arztpraxis kommen. Bis zu einem Drittel der Getesteten erscheinen nicht zur Besprechung des Testergebnisses. Dies bedeutet eine Verschwendung von Ressourcen und unterläuft Maßnahmen zur Eindämmung von Krankheitsausbrüchen. Die indirekten Ressourcen- und Personalkosten sind beim THT-Verfahren relativ hoch. Einmal geöffnete Behälter mit Tuberkulinlösung zur Durchführung des Tests müssen innerhalb kurzer Zeit verbraucht werden. So bleiben wertvolle Ressourcen möglicherweise ungenutzt und werden verschwendet. Falsch-negative THT-Ergebnisse und die Non-Compliance Getesteter tragen zum Anstieg der Krankheitsinzidenz und der Behandlungskosten und zu einer weiteren Verbreitung der Krankheit bei.
Falsch-positive THT-Ergebnisse, zu denen es häufig durch Kreuzreaktionen mit dem BCG-Impfstoff oder nichttuberkulösen Mykobakterien in der Umgebung kommt, führen zu unnötigen TB-Behandlungen, Toxizitätstests und klinischen Nachbehandlungen.
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Wie wird der T-SPOT.TB-Test durchgeführt?
Der T SPOT.TB-Test ist eine vereinfachte und validierte Version der ELISPOT-Methode (Enzyme Linked Immunospot), die Ähnlichkeiten mit der klassischen ELISA-Methode hat (Enzyme Linked Immunosorbent Assay). Dem Patienten wird dabei eine Vollblutprobe entnommen; diese wird an ein Labor gesendet. Dort werden die peripheren mononukleären Blutzellen (PBMC) der Probe separiert, gewaschen und gezählt. In jede der vier Testplattenvertiefungen wird eine standardisierte Zahl PBMCs pipettiert. In zwei der Vertiefungen werden die Blutzellen als positive und negative Kontrolle, in zwei weiteren mit Mycobacterium-tuberculosis-spezifischen Antigenen (ESAT-6 and CFP10) kultiviert. Nach der Inkubation über Nacht wird ein Antikörperkonjugat hinzugefügt. Die Testplatte wird anschließend gewaschen und mit einem löslichen Substrat versetzt. Nach einem letzten Waschvorgang wird die Spot-Anzahl in den Vertiefungen gezählt und das Testergebnis bestimmt.
Wie häufig kommt es beim T-SPOT.TB-Test zu unbestimmten Ergebnissen?
Ein unbestimmtes Ergebnis ist beim T SPOT.TB selten. Unbestimmte Ergebnisse treten in den Oxford Diagnostic Laboratories im Allgemeinen nur selten auf. Weitere Informationen erhalten Sie bei unserem technischen Support.
Wohin können Blutproben gesendet werden, die mit T-SPOT.TB getestet werden sollen?
Kontakt für Europa und weitere, im Folgenden nicht aufgeführte Weltregionen ist Oxford Immunotec in Großbritannien: +44 1235 442 780 oder info@oxfordimmunotec.com. Weitere Regionen, in denen Sie Oxford Immunotec finden:
USA: +1 877 208 7768
Japan: +81 45 473 8005
China: +86 21 8016 8616
Singapur: +65 6246 6861
Korea: +82 2 2015 7710
Welche Blutentnahmeröhrchen sollten verwendet werden?
Mit dem T-SPOT.TB-Test sind verschiedene Blutentnahmeröhrchen kompatibel, u. a. auch die herkömmlichen Lithium-Heparin- sowie Natriumcitrat- oder -fluoridröhrchen. Lesen Sie die Packungsbeilage oder bitten Sie das Labor, das Ihre Proben mit T-SPOT.TB verarbeiten soll, um eine Liste zulässiger Blutentnahmeröhrchen.
Können EDTA-Röhrchen (lila) verwendet werden?
Nein. Als Chelatbildner, der Kalziumionen bindet, beeinträchtigt EDTA (Ethylendiamin-Tetraacetylsäure) die Zellabgabe von Interferon-Gamma. Blutentnahmeröhrchen, die dieses Antikoagulans enthalten, können daher nicht verwendet werden.
Wie viel Blut wird für den T-SPOT.TB-Test benötigt?
Um periphere mononukleäre Zellen (PBMCs) in ausreichender Zahl für die Durchführung des T-SPOT.TB-Tests zu erhalten, gelten für immunkompetente Menschen die folgenden Mengenvorgaben:
- Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren: 6 ml
- Kinder unter 10 Jahren: 4 ml
- Kinder unter 2 Jahren: 2 ml
Was ist das T-Cell-Xtend-Reagenz und wie wird es eingesetzt?
Das T-Cell-Xtend-Reagenz enthält bispezifische monoklonale Antikörper, die inhibitorische weiße und rote Blutkörperchen miteinander zu einem Komplex verbinden. Dieser wird in der Folge abzentrifugiert. Die Vollblutprobe wird vor der Dichtegradientenseparation der peripheren mononukleären Blutzellen (PBMCs) mit T-Cell Xtend versetzt. Die aus dem über 8 Stunden lang gelagerten Vollblut entfernten T-Zellen reagieren schwächer auf die Antigenstimulation aufgrund der aktivierten inhibitorischen T-Lymphozyten, welche die Interferon-Gamma-Produktion in vitro unterdrücken. Durch die Entfernung aktivierter inhibitorischer T-Lymphozyten verlängert T-Cell Xtend die mögliche Probenlagerungsdauer auf bis zu 32 Stunden nach Blutentnahme.
Wie lange können Blutproben vor der Verarbeitung mit dem T-Cell-Xtend-Reagenz gelagert werden?
Die Blutproben sollten innerhalb von 32 Stunden nach der Blutentnahme verarbeitet werden. Ausführliche Informationen zur Probenstabilität finden Sie in der T-SPOT.TB-Packungsbeilage.
Beeinflusst das T-Cell-Xtend-Reagenz die Leistungsfähigkeit des T-SPOT.TB-Tests?
Interne Validierungsprotokolle und Peer-Review-Studien haben die Leistung von T-SPOT.TB mit und ohne den Einsatz von T-Cell Xtend untersucht und belegen eine hohe Konkordanz und Sensitivität.
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